Kaiserschmarrn ist eines der bekanntesten und beliebtesten Gerichte der österreichischen Küche. Die süße Mehlspeise, die aus einem zerrissenen, fluffigen Pfannkuchen besteht, ist nicht nur ein Dessert, sondern oft auch eine Hauptspeise. Ursprünglich aus der kaiserlichen Hofküche stammend, hat Kaiserschmarrn heute seinen festen Platz in der traditionellen österreichischen und bayerischen Küche. Doch was macht ihn so besonders? Wer hat ihn erfunden, und wie bereitet man ihn perfekt zu? Dieser Artikel beleuchtet alles Wissenswerte rund um den Kaiserschmarrn.
Die Geschichte des Kaiserschmarrns
Die Herkunft des Kaiserschmarrns ist nicht eindeutig geklärt, doch es gibt mehrere Legenden zur Entstehung dieses Gerichts. Eine der bekanntesten Geschichten besagt, dass der Kaiserschmarrn seinen Namen von Kaiser Franz Joseph I. von Österreich erhielt. Der Kaiser liebte Mehlspeisen und hatte eine besondere Vorliebe für Pfannkuchen. Eines Tages soll sein Koch einen besonders luftigen Pfannkuchen zubereitet haben, der jedoch beim Wenden in der Pfanne zerbrach. Um das Malheur zu kaschieren, wurde der Teig in kleine Stücke zerrissen, mit Puderzucker bestreut und mit Zwetschgenröster serviert. Der Kaiser war begeistert von der Kreation, und so erhielt das Gericht den Namen „Kaiserschmarrn“.
Zutaten und Varianten
Obwohl das Grundrezept relativ einfach ist, gibt es zahlreiche Varianten von Kaiserschmarrn. Die Hauptzutaten sind:
- 4 Eier
- 250 ml Milch
- 150 g Mehl (Weizenmehl oder Dinkelmehl)
- 2 EL Zucker
- 1 Prise Salz
- 1 TL Vanillezucker
- 50 g Butter
- 50 g Rosinen (optional, in Rum eingelegt)
- Puderzucker zum Bestreuen
- Apfelmus, Zwetschgenröster oder Preiselbeermarmelade als Beilage
Varianten des Kaiserschmarrns
- Tiroler Kaiserschmarrn: Wird oft mit Apfelstücken im Teig zubereitet.
- Buchweizenschmarrn: Statt Weizenmehl wird Buchweizenmehl verwendet, was dem Gericht eine nussige Note verleiht.
- Südtiroler Kaiserschmarrn: Enthält gehackte Nüsse oder Mandeln.
- Kaiserschmarrn mit Topfen: Hier wird der Teig mit Quark (Topfen) verfeinert, was ihn noch saftiger macht.
Die perfekte Zubereitung von Kaiserschmarrn
Um einen fluffigen und authentischen Kaiserschmarrn zuzubereiten, sollte man folgende Schritte beachten:
- Eier trennen: Das Eiweiß in einer separaten Schüssel steif schlagen.
- Teig vorbereiten: Eigelb mit Zucker, Vanillezucker und einer Prise Salz schaumig schlagen. Dann das Mehl abwechselnd mit der Milch einrühren, bis ein homogener Teig entsteht.
- Eiweiß unterheben: Den steif geschlagenen Eischnee vorsichtig unter den Teig heben, um die Luftigkeit zu erhalten.
- Backen: In einer großen Pfanne die Butter schmelzen und den Teig hineingeben. Auf mittlerer Hitze goldbraun backen, bis die Unterseite fest ist.
- Zerteilen: Den Schmarrn vierteln, wenden und in grobe Stücke reißen.
- Karamellisieren: Etwas Zucker in die Pfanne streuen und den Schmarrn leicht karamellisieren lassen.
- Servieren: Mit Puderzucker bestreuen und mit Zwetschgenröster oder Apfelmus servieren.
Nährwerte und Ernährung
Kaiserschmarrn ist zwar eine Kalorienbombe, doch er liefert auch wertvolle Nährstoffe. Eine Portion (ca. 200 g) enthält:
- Kalorien: ca. 400-500 kcal
- Kohlenhydrate: 60 g
- Eiweiß: 12 g
- Fett: 15 g
Wer eine leichtere Variante bevorzugt, kann weniger Butter verwenden oder die Eier durch Ei-Ersatzprodukte austauschen.
Kaiserschmarrn in der österreichischen Kultur
Kaiserschmarrn ist nicht nur eine beliebte Speise in Restaurants und Berghütten, sondern hat auch einen festen Platz in der österreichischen Esskultur. Besonders in Skigebieten und auf Almhütten wird er oft als wärmende Mahlzeit serviert. Auch auf traditionellen Volksfesten wie dem Wiener Praterfest oder dem Salzburger Rupertikirtag ist Kaiserschmarrn nicht wegzudenken.
Fazit
Kaiserschmarrn ist weit mehr als nur eine süße Mehlspeise – er ist ein Stück österreichische Geschichte und Tradition. Ob klassisch mit Rosinen und Zwetschgenröster oder in einer modernen Variante mit Nüssen und Topfen, dieses Gericht begeistert Jung und Alt. Wer ihn einmal probiert hat, versteht, warum er als kaiserlich gilt!