Pioniere der AI+AR-Brillen für das Zeitalter jenseits des Smartphones
Eine neue Generation chinesischer Tech-Vorreiter zieht weltweit Aufmerksamkeit auf sich. Von der spektakulären Ästhetik von Black Myth: Wukong über leistungsstarke DeepSeek-Sprachmodelle bis hin zu agilen humanoiden Robotern, immer mehr Unternehmen aus dem Osten definieren Innovation neu. Unter diesen aufstrebenden Stars ist Rokid, ein Unternehmen mit Sitz in Hangzhou, das mit seinen AI+AR-Brillen die Schnittstelle zwischen Mensch und Computer grundlegend verändert.

Im Zentrum dieser Bewegung steht Misa Zhu, Gründer und CEO von Rokid. Bei einem kürzlichen Interview präsentierte Zhu das Potenzial der AI+AR-Technologie, teilweise direkt über seine eigenen Rokid Glasses, und demonstrierte damit, wie die Grenzen zwischen digitaler und physischer Welt zunehmend verschwimmen.
Vom „Tech-Mirage“ zur Realität
Gerade einmal 49 Gramm leicht, wirken die Rokid Glasses auf den ersten Blick schlicht. Doch unter dem eleganten Gestell verbirgt sich ein leistungsstarkes Zusammenspiel aus diffraktiven optischen Wellenleitern, natürlicher Sprachverarbeitung, Echtzeitübersetzung, Navigation und sogar Bezahlsystemen. Rokid hat ein zukunftsweisendes und gleichzeitig alltagstaugliches Produkt geschaffen.
„Wir erleben, dass Menschen bereit sind, ein Vielfaches zu zahlen, um eines der ersten Modelle zu erhalten“, sagt Misa. „Die Neugier und Akzeptanz im Alltag sind spürbar.“ Gleichzeitig wachse mit der viralen Aufmerksamkeit auch der Druck: „Viral zu gehen ist nur ein Test – jetzt müssen wir mit Produktqualität liefern.“ Die finale Version der Brille soll im vierten Quartal 2025 auf den US-Markt kommen.
Ein neues Verständnis vom AI-Brillenmarkt
Auf die oft gestellte Frage, ob Smart Glasses das Smartphone ersetzen werden, antwortet Misa differenziert: Während Smartphones Bildschirmgröße zugunsten der Portabilität opferten, ermöglichen Smart Glasses eine freihändige, vollflächige digitale Erweiterung – ohne physische Einschränkungen. Rokid will das Smartphone nicht abschaffen, sondern dessen Nutzung neu definieren: Das Telefon bleibt in der Tasche, übernimmt Rechenprozesse, während die Brille zum primären Interface wird.
Anders als viele internationale Anbieter, die sich auf Kameras oder soziale Funktionen konzentrieren, setzt Rokid von Anfang an auf einen anderen Kurs: Die Brille soll ein „AI-Assistent“ sein – ein ständiger Begleiter mit Display, optimiert für häufige, praxisnahe Anwendungen.
Diese Philosophie zeigt sich in Funktionen wie der mehrsprachigen Offline-Übersetzung mit Echtzeit-Untertiteln direkt auf dem Glas. Ob Geschäftsreisen, medizinische Einsätze in abgelegenen Regionen oder industrielle Anwendungen in risikobehafteten Umgebungen – die Rokid Glasses ermöglichen neue Formen der Interaktion, ohne die kognitive Belastung zu erhöhen.

Technologievorsprung durch Systematik
Rokid arbeitet nach einem Drei-Generationen-Modell: Eine Generation in Produktion, eine in Entwicklung, eine in Forschung. Diese Pipeline verschafft dem Unternehmen einen zeitlichen Vorsprung von etwa einem Jahr gegenüber internationalen Wettbewerbern. Dank einer eng integrierten chinesischen Lieferkette kann Rokid schneller reagieren und die Qualitätskontrolle in jeder Phase sicherstellen – ein entscheidender Vorteil im globalen Wettbewerb um AI+AR-Technologien.
Führung mit Haltung
Trotz einer geschätzten Unternehmensbewertung von einer Milliarde US-Dollar führt Misa Zhu ein zurückhaltendes Leben – mit günstigen Turnschuhen, Firmen-Hoodie und einer klaren Überzeugung: „Wenn Technologie nicht dazu dient, mehr Menschen zu befähigen, dann machen wir etwas falsch.“
Mit Weitblick, Bescheidenheit und konsequenter Innovationskraft baut Rokid an einer neuen Art des Miteinanders von Mensch und Maschine. Und diese Zukunft ist näher, als wir denken.